Wu Shu

Alle asiatischen Kampfsportarten sind aus dem gleichen Geist geboren.
Ihr Ursprung liegt in Indien. Den Handelswegen folgend verbreitete sich Wisssen und Technik über den gesamten asiatischen Raum. In jedem Land, sogar in jeder Region entwickelten sich eigene Techniken und Stile, was zu der heutigen Vielfalt asiatischer Kampfkünste führte.

Die chinesischen Kampfkünste werden heute unter dem Begriff Wu Shu (was „Kampfkunst“ bedeutet) zusammen gefasst und vereinen darin die äußere Schule, das „Kung Fu“, die innere Schule, das „Tai Chi“, und Qigong-Praktiken, die zu beiden Bereichen gehören und auch in der chinesischen Medizin zur Anwendung kommen.
Ziel der chinesischen Kampfkünste war es von je her, nicht nur den Körper zu stählen, Ausdauer, Kraft und Gewandtheit zu erzielen, sondern vor allem seine Gesundheit zu fördern und geistige Kraft zu entwickeln.
So entstanden viele Kung Fu-Übungen in buddhistischen Klöstern, einerseits als Ausgleich zu den stundenlangen Meditationen in ruhiger Haltung und damit zur Gesunderhaltung und Kräftigung des Körpers, andererseits, um sich in der Einsamkeit der Berge, in die sich die Mönche von Zeit zu Zeit zum Meditieren zurück zogen, gegen wilde Tiere oder auch Räuber verteidigen zu können.
Oberste Priorität hatte die Schulung von Körper, Seele und Geist.
Auch heute noch führt der Weg über ausdauerndes körperliches Üben von Haltung und Bewegungsabläufen allmählich zu einer inneren Haltung von Offenheit, Präsenz und Gelassenheit.

Zuerst muss das richtige Stehen erlernt werden und
dazu der konzentrierte Faustschlag, der sein Ziel nicht verfehlt.
Aus einer Vielzahl von Einzelübungen entstehen Formen, imaginäre „Kampfhandlungen“, mit und ohne Waffen, die Spass machen und sowohl die körperliche Fittness wie auch geistige Präsenz trainieren.

Neben den Faustformen gibt es eine große Anzahl von Waffenformen.
Die 5 traditionellen Waffen sind:
Faust – Stock – Säbel – Schwert – Speer.
Waffenformen dienen dazu, Geschicklichkeit und Kraft weiter zu trainieren und den Geist zu konzentrieren.
Nicht nur Soloformen gehören ins Repertoire, sondern auch Partnerformen, an Hand derer vor allem die Präzession der Bewegungen und der Ausdruck geübt werden.
Gürtel? Gibt es bei uns nicht.
Es entspricht der chinesischen Tradition, dass alle Mitglieder einer Schule die gleiche Kleidung und die gleichen Schärpen tragen. Nach außen hin gibt es keine Rangabzeichen. Es zählt allein das Können – und das muss sich im Tun beweisen.
Lohn der Übung ist z.B. das Erlernen einer neuen Form, oder das Erhalten einer Waffe.

Begriffserklärung
Kung Fu bedeutet in etwa „hart an sich arbeiten“, seine Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln und ausbauen.
Tai Chi bedeutet das oberste Prinzip (der Kampfkunst) und
Qigong seine Lebensenergie, das Qi pflegen und aufbauen.